Interview mit med. vet. Philipp Genz
TIERARZTPRAXIS im Rank | Rankstrasse 29 | 5712 Beinwil am See
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Sie
sind
Anfang
2020
in
unsere
Praxis
gekommen.
Wie
kam
es
dazu,
dass
Sie
aus
dem
Ausland
wieder
in
Ihre
Heimat gezogen sind?
Nachdem ich 5 Jahre in Deutschland lebte und danach 1
1/2 Jahre in Irland, fand ich, dass es in der Schweiz doch am
schönsten ist ;-). Benjamin Möller kannte ich vom Studium
her. Wir waren damals zusammen mit Professoren und
Studenten auf Skitouren gegangen. Von daher wusste ich,
dass Benji ein sehr umgänglicher Typ und ein absoluter
Profi auf seinem Gebiet ist. Peter Hauri hatte ich bei einem
Praktikum kennengelernt. Angeblich habe ich damals einen
Labmagen bei einer Kuh diagnostiziert, was Peter nicht
vergessen hatte. Schon damals hat es mir in der Praxis sehr
gefallen. Dass meine Eltern in der Nähe wohnen, spielt
auch eine grosse Rolle. Dank ihnen ist die Kindbetreuung
sichergestellt.
Welches ist ihr Lieblingstier? Haben Sie selber Tiere?
Als Kind hatte ich eine Katze und Kaninchen. Am meisten
fasziniert hat mich jedoch schon immer das Pferd. In Irland
hatte ich dann das Glück, selber einen Vollblüter und ein
Connemara x Shetland Pony zu halten und diese auch
auszubilden. Damals hatten wir noch ein Pflegepferd, eine
Katze und 4 Hühner. Mit unserem eigenen Hund und den 3
Nachbarshunden haben wir auf Spaziergängen immer noch
einige Hunde aufgegabelt, so dass es zurück im Hof
plötzlich dann 8 Hunde waren. In die Schweiz haben wir
aber nur unseren Hund Lily mitgenommen. Sie war
ausgesetzt worden, vermutlich wegen ihrer
Futtermittelallergie. Hier geniesst sie Spaziergänge am See
und liegt gern an der Sonne.
In welchen Sparten haben Sie als Tierärztin schon
gearbeitet?
Während dem Studium wählte ich den Schwerpunkt Pferde
und habe als Studentin in der Schweinemedizin und bei den
Ziegen des Ernährungsinstituts gearbeitet. Das war immer
ein toller Ausgleich zur Kopfarbeit. Ein Highlight war die
Teilnahme am Zoo Research Camp in Katar, wo ich Einblick in
die Zoo- und Wildtiermedizin erhielt und wissenschaftliche
Nachforschungen an der Soemmering Gazelle betrieb.
Verschiedene Praktika führten mich ins Vollblut-Gestüt von
Klaus Jacobs in England und ins Gestüt von
Rennpferdetrainer Aidan O’Brien nach Irland. Vor allem die
Arbeit mit den Jährlingen empfand ich als die gefährlichste
überhaupt, aber auch als die lehrreichste im Umgang mit
Pferden. Nach dem Staatsexamen habe ich dann in 2
Gemischtpraxen in der Schweiz gearbeitet, da konnte ich
erste Erfahrungen sammeln mit Kleintieren, Rindern und
Pferden. Mein Hauptinteresse liegt in der Aufarbeitung
komplexer Fälle der inneren Medizin. Im Voralpengebiet
kam ich sogar an einem Wochenende in den Genuss eines
Helikopterfluges, da ein Rind auf der Alp verletzt war.
Danach zog ich nach Dresden, Deutschland, wo ich in einer
Klinik für Kleintiere und Pferde gearbeitet habe. Da lernte ich
sehr viel, sei es im Pferde- oder Kleintier- OP, beim Röntgen
oder Endoskopieren. Besonders schön war, als in der Klinik
eines Morgens ein Fohlen, dessen Mama ich vor 11 Monaten
künstlich besamt hatte, im Stroh lag. Auch ganz exotische
Tiere wie Kamele, Leguane oder Geckos in Legenot waren
schon meine Patienten. In Irland habe ich dann erstmals in
einer reinen Kleintierklinik gearbeitet und wertvolle
Erfahrungen auf dem Gebiet der Notfall- und
Intensivmedizin sammeln können. Am spannendsten und
actionreichsten finde ich die Arbeit in einem
Gemischtbetrieb wie in der Tierarztpraxis im Rank. Hier bin
ich hauptsächlich für die Kleintier- Sprechstunde
verantwortlich, freue mich aber immer, wenn ich auch mal
raus zu den Pferden oder Grosstieren darf.
Zur Person
Simone Borer wurde 1980 im Aargau geboren und ist hier aufgewachsen. Sie studierte 2005-2010 Veterinärmedizin an
der Universität Zürich. Als Assistenztierärztin sammelte sie Erfahrungen in Schweizer Gemischtpraxen. Danach arbeitete
sie in Deutschland in einer Klinik für Kleintiere und Pferde. In Irland hat sie selber auf einem grossen Hof gelebt und
Pferde und Hühner gehalten. Sie ist berechtigt, Signalementsaufnahme beim Pferd zu machen. Da Frau Borer auch
diplomierte Blockflötenlehrerin ist, unterrichtet sie als Ausgleich auch gerne Musik. Früher war sie als Mitglied der
Powervets am Gigathlon sportlich unterwegs. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten mit Familie, Musik und Pferden.